Schimmelpilz - keine Panik

....beinahe jede dritte Wohnung in Deutschland ist betroffen 

Die Schimmelpilzproblematik in Wohnungen hat in den vergangenen 25 Jahren drastisch zu-genommen. Anstelle gesicherter wissenschaft-licher und bauphysikalischer Erkenntnisse wird die Diskussion über Schimmelpilze häufig zwischen den Extremen Verharmlosung und Panik-mache geführt. . Hinzu treten nicht selten Streitfälle zwischen Mieter und Vermieter. Zur umfassenden Aufklärung der Ursachen bedarf es daher neutraler, sachkundiger Fachleute, die auf der Basis neuester Erkenntnis die Schadens-ursachen analysieren, und somit eine dauerhafte Schadensfreiheit garantieren können.
Warum das Schimmelpilzproblem in unseren fortschrittlichen Zeiten nicht gelöst wird, liegt leider am Fortschritt selbst: Heute ist es bautechnisch möglich, durch Abdichten und Dämmen von Gebäuden viel Heizenergie zu sparen. 

Ein wünschenswerter Ansatz, aber einer mit Nebenwirkungen: Dichte Häuser sind prinzipiell schlechter durchlüftet. Bei nicht fachgerechter Ausführung - in Zeiten von allgemeinem Geldmangel und gestiegenem Heimwerkerstolz keine Seltenheit - kann die Wärmedämmung der Gebäudehülle bei fast kompletter Dämmung leicht Schwachstellen aufweisen, die obendrein noch schwer erkennbar sind. So entstehen punktuell neue Wärmebrücken, es kommt zu verstärkter Durchfeuchtung und fast zwangsläufig zu Schimmelpilzbildung. 

Schimmelpilze sind Feuchte-Fans. Je nasser und ungemütlicher, desto besser gedeihen sie. Da nun Feuchtigkeit in Millionen von Alt- und Neubauten ein Riesenproblem darstellt, ist also auch die Pilzgefahr auf dem Vormarsch. Feuchte hat verschiedenste Ursachen: Undichtigkeiten und Überschwemmungen, Bauteilschäden  vor allem aber die generell gestiegenen Wohn-Standards: häufiges Duschen, mehr Wäsche, mehr Kunststoffe. Durchschnittlich ca. 12 bis 15 Liter Wasser fallen dadurch in einem Vier-Personen-Haushalt an. 
Zusätzlich vermindern bis zur Decke geflieste Badezimmer die natürliche Feuchtigkeitsregulierung; ebenso wirken viele Putze, die in ihrer Feuchte-Aufnahme- und Abgabe zu träge sind. 

Gerade auf kalten Bauteiloberflächen (Wärmebrücken) und/oder in Bereichen mit verminderter Luftzirkulation (hinter Möbeln, Vorhängen, Schränken) entsteht so ständige Oberflächenfeuchte - in Verbindung mit den unvermeidbaren Staubablagerungen ein idealer Lebensraum für Schimmelpilze. Die Folgen sind allgegenwärtig: unangenehme Flecken und Muffgeruch, vor allem in Küchen, Schlaf- und Sanitärräumen. Je nach Dauer und Intensität kann es zu massiven Schädigungen und Zersetzung der Bausubstanz kommen. Zugleich nimmt die Wärmedämmfähigkeit der befallenen Wände und Räume ab, dadurch sinken die Temperaturen der Bauteiloberflächen weiter, es entsteht also noch mehr Kondensat. Physikalisch ein Teufelskreis und finanziell ein Groschengrab, schon wegen der erheblich steigenden Heizkosten. 

Am härtesten jedoch trifft es die Gesundheit der Bewohner. Denn Schimmelpilze können auch schwere Erkrankungen auslösen: Infektionen (Mykosen), Allergien und sogar Vergiftungen (Mykotoxikosen) sind keine Seltenheit. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem - Kleinkinder, Schwangere, Transplantationspatienten etc. - sind besonders gefährdet.
 

Anforderungen an die Begutachtung eines Feuchte- / Schimmelpilzschadens
Die Begutachtung eines Feuchte- / Schimmelpilzschadens setzt folgende Punkte voraus: 

  • Erhebung bauphysikalischer Parameter, wie z. B. die Messung der Raumtempera-tur, der relativen Luftfeuchtigkeit, der Oberflächentemperatur von Bauteiloberflächen sowie der Materialfeuchte von Bauteilen usw... 
  • Bauphysikalische Berechnungen, wie z. B. Dampfdiffusion, geometrische und mate-rialbedingte Wärmebrücken der vorliegenden Konstruktion. Die erhaltenen Daten dienen der Objektivierung der Beurteilung des Schadensfalles, der Ermittlung der Ursachen des Schadensbefalls und -ausmaßes und stellen die Grundlage für das zu erarbeitende Sanierungskonzept und die notwendige Gefährdungsbeurteilung dar 
  • Eine Schimmelpilzbestimmung kann sinnvoll sein, wenn es sich um einen verdeck-ten Schaden handelt, der aufgrund eines Feuchteschadens bzw. einer geruchlichen Beeinträchtigung vermutet wird oder wenn es aufgrund einer schweren Vorerkrankung der Betroffenen wichtig ist zu wissen, welche Schimmelpilzarten vorhanden sind. Im letzteren Falle sollte auch die Höhe der Schimmelpilzkonzentration abgeschätzt werden.
  • Eine individual-medizinische Beurteilung der Untersuchungsergebnisse obliegt einem Arzt z. B. Facharzt für Hygiene und Umwelt-medizin, Arbeitsmedizin, Pneumologie sowie Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Umwelt-medizin, Allergologie. 
    Die sachgerechte Probenahme mikrobiologischer Proben stellt hohe Anforderungen an den Probenehmer. Fehler die bei der Probenahme gemacht werden, können bei den späteren Laboruntersuchungen nicht mehr korrigiert werden. Deshalb kommt der fachlichen Kompetenz des Gutachters auf diesem Gebiet eine besondere Bedeutung zu. 
    Liegt ein Feuchte- / Schimmelpilzschaden vor, wird in der Endaussage des Gutachtens ein Sanierungskonzept vorgeschlagen.

 

 

"Als neutrale Troubleshooter unterstützen wir Bauausführende in Einzelfragen oder kompletten Projekt- und Bauphasen."